HIDE.ME VPN Dienst

Nachdem ich zufällig auf Gulli über diese junge Startup Unternehmung gestoßen bin, dachte ich mir natürlich sofort, das musst du dir mal anschauen.
Ich habe mir die Zeit genommen, das ganze mal soweit wie möglich zu durchleuchten.

Zuerst einmal ist der Name für einen VPN-Dienst der wohl prägnanteste den ich je gesehen habe, HIDE und Binärcode IO! „hide me“.

Auf der Seite wird man zuerst von einem ansprechenden eigenens erstellten Design und einem ansprechenden Text begrüßt, nicht so ein 0-8-15 Kram wie bei den anderen Anbietern.

Schnell fällt auf das zur Anmeldung nur eine Emailadresse gefordert wird.

Bequem runterscrollbar kann man sich dann über die generellen Fakten informieren.
Aus Erfahrungen in unmittelbaren Kreisen verstehe ich einen der bei hide.me aufgelisteten Gründe, die Abmahnungen.
Einmal eine Zip Datei aus TPB gezogen und schon bekommt man Post von 6 Anwaltskanzleien mit ~600€ Schadensersatzforderungen. Das kann durchaus Existenzen bedrohen.
Um dies zu umgehen kann man unter anderem hide.me beim Downloaden verwenden.

Natürlich hilft das ganze in der Praxis auch bei versuchter staatlicher Spionage und z.B. Trojaner die mittels Reverse Connection dem Trojaner-Steuerserver mitteilen das auf der IP auf Anweisungen gewartet wird, nur um dann festzustellen das es sich um eine VPN IP handelt und somit der Trojaner nutzlos ist.

Bei IRC-Jüngern ist eine VPN ebenfalls hilfreich, da es durchaus Scriptkiddies gibt, die sich aus IRC-Channeln zufällig Opfer für flooding-tests rauspicken, das möchte man nicht erleben.
Auch das wird mit hide.me unterbunden.

Es gilt außerdem zu erwähnen das beispielsweise bei der Nutzung von öffentlichen WLAN Hotspots oder z.B. openwlan.org Netzwerken kein abhören der Leitung möglich ist, eben aufgrund der starken VPN-Verschlüsselung.

Aufgrund der Vielzahl an vorhandenen Verschlüsselungs-/VPNprotokollen ist es möglich, hide.me mit jedem beliebigen Gerät zu nutzen, Linux, Android, Apple, Windows, etc.
Apropo Verschlüsselung, hier wird eine 256-bit AES Verschlüsselung gewählt, nicht so eine Möchtegernverschlüsselung wie 128-bit oder vergleichbarem.

Eines der löblichen, auf der Webpräsenz von hide.me extra deklarierten Punkte ist das Freie Internet. Natürlich kann man so Maßnahmen wie vor einiger Zeit die DNS-Stoppschilder, aktuell mögliche Einschränkungen durch das Leistungsschutzrecht und vergleichbares leicht umgehen, ein Vorteil von ausländischen Netzwerken.
Auch kann man in bestimmten Ländern nicht vom Geheimdienst, wie unglaublich das auch klingen mag, gefoltert werden, nur weil man einen kritischen Blogeintrag veröffentlicht hat.

Unter ausländischen Netzwerken versteht hide.me z.B. die Niederlande und Luxembourg, wo hauptsächlich niedrige Pings, gute Anbindung und entschärfte Gesetzgebungen maßgeblich sind.
Auch wird Kanada oder die USA als VPN Standort angegeben um beispielsweise die dort an USA-IPs gebundenen Internet-Dienste wie z.B. Hulu uneingeschränkt zu nutzen.
Litauen, Schweiz, Singapur und Rumänien sind die gängisten, mit hoher Anonymität glänzenden VPN-Standorte, die natürlich bei hide.me nicht fehlen dürfen.
Zudem soll erwähnt werden, das die unglaublich nervige GEMA Videoblockade dann endlich fort ist. Wir alle bekommen nur selten mit das ein Video blockiert wurde, da die meisten von der GEMA geblockten Videos einfach nicht mehr per Suche erreichbar sind.
Auch lässt der VPN-Anbieter offen, eventuell neue Standorte hinzuzufügen, sofern diese als geeignet angesehen werden, in der Serverliste, wo aktuelle hide.me VPN Server aufgelistet sind, sieht man beispielsweise schon einen neuen Server Marokko in Marrakesch.
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Die Versprechungen auf der hide.me Seite lassen zudem auf ein kompetentes Team mit bester Hard- und Software schließen, es ist die Rede von mehr als 50 Jahre Erfahrung im IT-Bereich und natürlich auch im IT-Sicherheitsbereich.

hide.me wirbt außerdem mit einer unbegrenzten Bandbreite und hat exemplarisch einen Rapidshare Testdownload in einem Video dokumentiert.

Zum Schluss wird auf der hide.me Seite der Preis des einzigartigen VPN-Dienstes aufgelistet.
Kauft man die VPN Dienste im Jahresabo, so bekommt man das ganze im Preis um 45% reduziert, der monatliche Preis beläuft sich für den größten Premium Tarif auf 16,99€.
Der Plus Tarif liegt ohne Rabatt bei 7,99€ im Monat.
Hier schreibt hide.me ausdrücklich, das VPN-Dienste die behaupten mit 5€ im Monat eine gute Dienstleistung anbieten zu können, unrealistisch sind, was ich aus persönlichen Erfahrungen nachvollziehen kann.
Zum testen wird ein Free-Tarif angeboten, dieser ist logischerweise nicht zum großen Leechen gedacht, sondern vielmehr um sich mal eben ein großes Stück Anonymität zu gönnen.

Was ich auch sehr löblich finde bei hide.me ist die interaktive Hilfestellung beim verbinden mit dem VPN-Dienst.
Zuerst wird gefragt, welcher Server genutzt werden soll. Es wird der VPN-Server mit niedrigstem Ping automatisch ausgesucht, mit einem klick auf dem Button „Weitere Standorte anzeigen“ sieht man dann eine enorme Liste an VPN-Servern.
In Schritt 2 kann man anschließend jedes erdenkliche Betriebssystem auswählen, das man nutzt um mit dem VPN-Server zu verbinden.
Im Anschluss wird ein empfohlenes Protokoll angegeben, welches man ebenfalls variieren kann. Zum Schluss hat man dann die fertige Anleitung zum verbinden mit dem entsprechenden VPN-Server.
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Natürlich ist es auch wichtig den Standpunkt von hide.me zu erfahren. Das ganze kann man sich unter dem Punkt Rechtliches im Footer informieren.

Nach eigenen Angaben wird für die Fehlerbehebung nur ein temporäres Protokoll geführt, welches einen zufällig generierten Benutzernamen und eine interne IP-ADresse enthält und alle paar Stunden sicher gelöscht wird.
Es wird konsequent und bewusst auf Protokollierungen aller anderen Daten verzichtet um die gesetzliche Haftung einzuschränken. Nach dem Motto: Wo nichts gespeichert wird, ist nichts zu holen.
Im Falle von rechtlichen Hinweisen oder Auskunftsersuche von Behörden wird um eine angemessene Antwort bemüht, die allein deshalb karg ausfällt, weil hide.me schlicht und einfach keine Daten von euch haben.
Die Zahlungen werden nämlich anonym über einen Drittanbieter abgewickelt.
Auch hilfreich ist, das der Firmensitz in Hong Kong ist. Da muss man erstmal rechtlich etwas erwirken können.

Alles in allem hab ich durch meine Recherchen ein persönliches Interesse daran entwickelt, das die Damen und Herren von hide.me großen Erfolg in ihrem bestreben das Internet sicherer zu machen haben.

Ergänzung 1. Mai 2014:
Nach pi mal Daumen einem Jahr, hat sich der Name von hide.io zu hide.me, entsprechend habe ich den Beitragstitel geändert.
Wie ich finde, eine clevere Entscheidung, denn hide.me ist nochmals ein Stück einprägsamer als hide.io.

Weiterhin Good Luck.

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6 Antworten zu HIDE.ME VPN Dienst

  1. Andreas Büchsenmacher sagt:

    Sie glauben das doch nicht wirklich oder? Die Polizei hat mittel und Wege diesen Illegalen VPN Service unbrauchbar zu machen. Glauben Sie nicht? Das ist genauso wie mit den Menschen die glauben das sowas wie BitLocker oder Truecrypt sicher ist. Glauben Sie mir, ich arbeite für eine große Sicherheitsfirma und alle diese Firmen müssen einen Entschlüsslungscode an die Regierungen ausliefern. Also mir persönlich wäre es zu heikel über so etwas zu berichten.

    Andreas B.

    • M... sagt:

      Mal abgesehen von hide.io… wenn ich meine Volumes mit TrueCrypt, einem Keyfile von 1024 KB und einem 64-Zeichen-Passwort verschlüssele (dazu noch die Entropie für die Schlüsselgenerierung maximiere), würde ich gern erfahren, welche Behörde sich die Zeit (im wahrsten Sinne des Wortes) und das Geld nehmen wird, diese Daten zu entschlüsseln.

      Und dann bitte dazu noch etwas mehr Informationen zum Entschlüsselungscode. Woher, soll der im Fall von TrueCrypt kommen?

      • Jim sagt:

        Ohja sie sind angeblich bei einer großen Sicherheitsfirma beschäftigt und kennen sich ja SOOO GUUT mit IT, Programmierung und alle dem aus.

        *HUST* Weder TrueCrypt, VPN Verschlüsselungen oder was auch immer kann bei richtiger Nutzung weder von der Polizei, BKA, LKA, BND oder wen auch immer entschlüsselt werden.

        Und als ob es ein Entschlüsselungscode gäbe. Im Fall von TrueCrypt wäre fraglich woher der kommen würde und zweitens wäre das längst öffentlich geworden. Immerhin ist der Quellcode frie zugänglich und überprüfbar!

        Und jetzt trollen sie anderswo!

  2. Hermann sagt:

    Was Leute alles tun um Geld zu sparen…

  3. Peter Northman sagt:

    Ich habe noch nie einen VPN-Anbieter mit so einer penetranten und aufdringlichen Werbung kennengelernt wie HIDE.IO!

    Andere Dienste wie nVPN.net bieten das Gleiche zu einem viel günstigeren Preis: Da zahle ich nur 30€ pro Jahr und kann ebenfalls mittels OpenVPN den kompletten Traffic verschlüsseln, oder, wenn es nur ums Downloaden von Filehostern, sprich um eine Verschleierung der eigenen IP-Adresse geht, den Squid- oder Socks5-Proxy verwenden.

    Außerdem hat nVPN einen spitzenmäßigen Support.

  4. Heinz Haubenpeter sagt:

    Interessanter Beitrag in Bezug auf hide.io´s Unterstützung für Blogger, die mindestens 1000 Wörter zu Ihrem Produkt schreiben….

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